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Raclette ist mehr als nur ein Gericht; es ist eine Erfahrung, die Menschen zusammenbringt. Ursprünglich aus der Schweiz stammend, bezeichnet Raclette sowohl den speziellen Käse, der dafür verwendet wird, als auch die Tradition, diesen Käse zu schmelzen und über eine Vielzahl von Beilagen wie Kartoffeln, Gemüse und Fleisch zu gießen.
Die Wurzeln des Raclettes reichen weit in die Vergangenheit zurück, mit ersten Hinweisen auf einen Vorläufer des späteren Raclette du Valais, die bis ins vierte vorchristliche Jahrhundert datiert werden können. Historiker haben in Walliser Quellen vom Ende des Mittelalters Käsesorten identifiziert, die als Vorformen des Walliser Raclettes angesehen werden. Besonders bemerkenswert sind mittelalterliche Klosterhandschriften aus den Kantonen Obwalden und Nidwalden aus dem Jahr 1291, die von einem Bratkäse namens Bratchäs berichten, der als eine besonders nahrhafte Speise der Alphirten galt.
Die ältesten noch erhaltenen Dokumente, die das Schmelzen von Käse im Wallis beschreiben, stammen aus dem Jahr 1574. Diese historischen Aufzeichnungen verweisen auf eine lange Tradition der Käsezubereitung und -nutzung in der Schweiz, die sich über Jahrhunderte entwickelt hat. In der ursprünglichen Variante wurde der geschmolzene Käse mit Salz und Pfeffer gewürzt und häufig mit gekochten Kartoffeln kombiniert, die seit dem späten achtzehnten Jahrhundert in der Schweiz landwirtschaftlich angebaut wurden.
Diese tief verwurzelte Tradition hat sich zu dem modernen Raclette-Essen entwickelt, wie wir es heute kennen. Moderne Raclette-Grills ermöglichen es Freunden und Familien, sich um einen Tisch zu versammeln und gemeinsam den geschmolzenen Käse zusammen mit einer Vielzahl von Beilagen zu genießen. Die Bezeichnung "Raclette" selbst, die vom französischen Wort "racler" für "schaben" abgeleitet ist, verweist auf die traditionelle Zubereitungsweise, bei der der geschmolzene Käse vom Laib geschabt wird.
Das Raclette-Essen von heute bewahrt den Geist der Gemeinschaft und Geselligkeit, der bereits die Alphirten kennzeichnete, und schafft unvergessliche Momente der Verbundenheit. Die Entwicklung von Raclette von einer einfachen Methode der Käsezubereitung zu einem geselligen kulinarischen Erlebnis spiegelt die tiefe kulturelle Bedeutung wider, die dieses Gericht in der Schweiz und darüber hinaus genießt.
Raclette ist in der Schweiz ein beliebtes Wintergericht, das besonders in den kälteren Monaten genossen wird. Es dient als wärmende Mahlzeit, die Familie und Freunde in geselliger Runde zusammenbringt. Obwohl Raclette traditionell ein Winteressen ist, wird es heutzutage das ganze Jahr über zu verschiedenen Anlässen und Feierlichkeiten serviert. Besonders beliebt ist Raclette zu Weihnachten, Silvester und während Skiurlauben in den Bergen, wo es nach einem langen Tag auf der Piste für behagliche Gemütlichkeit sorgt.
Die traditionelle Zubereitung des Walliser Raclettes, bei der ein halber Laib Raclettekäse nahe an ein offenes Feuer gelegt wird, damit er langsam schmilzt, trägt maßgeblich zur Beliebtheit dieses Gerichts bei. Diese Methode sorgt nicht nur dafür, dass der Käse schmilzt, sondern verleiht ihm durch das gleichzeitige Räuchern und Grillen auch seinen charakteristischen Geschmack. Der Raclettekoch oder die Racletteköchin, der oder die oft auch für das Feuer verantwortlich ist, ordnet das Feuer in einen hinteren Feuerteil und einen vorderen Glutteil. Vor dem Glutteil liegt ein Brett, auf dem die zwei Hälften des Käse-Laibes mit der Schnittfläche zur Glut positioniert werden. So kann stets ein Käse schmelzen, während vom anderen Laib mit dem Messerrücken eine Portion Raclette auf einen Teller abgeschabt wird.
Ein wesentliches Element dieser Tradition – neben dem kulinarischen Genuss – ist die Geselligkeit, die sich in der Gruppe am offenen Kamin oder am Lagerfeuer entfaltet. Ein klassischer Racletteabend nach Walliser Art kann sich über mehrere Stunden erstrecken, wobei das Essen in gemütlicher Runde stattfindet. Jeder Gast erhält dabei nach und nach seine Portionen, wobei mehrere Runden üblich sind, sodass alle mehrfach in den Genuss des geschmolzenen Käses kommen.
Ob für einen gemütlichen Abend zu Hause oder als Highlight in Ihrem Restaurant, die Wahl des richtigen Raclette-Grills ist entscheidend. Für den privaten Gebrauch eignen sich kompakte Modelle (Zwei-Etagen-Grill), die leicht zu verstauen sind, während in der Gastronomie professionelle Geräte gefragt sind, die eine größere Menge an Portionen gleichzeitig zubereiten können. So wird in Restaurants der Käse an einem Buffet zubereitet, sodass jeder Gast ein bisschen des geschmolzenen Käses vom Laib abtragen kann und am Tisch dann genießen kann.
Es gibt verschiedene Arten von Raclette, die sich in den Hauptzutaten und Zubereitung unterscheiden.
Jede dieser Raclette-Varianten bietet eine einzigartige Geschmackserfahrung und lässt sich an den persönlichen Geschmack sowie die Vorlieben der Gäste anpassen.
Ob traditionell, mit Fleisch, vegan oder sogar süß – Raclette ist ein vielseitiges Gericht, das zu jedem Anlass passt und immer wieder aufs Neue begeistert.
Die Menge an Raclette-Käse, die pro Person benötigt wird, kann variieren, abhängig von den Beilagen und dem Appetit der Gäste. Generell gilt jedoch als Richtwert, dass man etwa 200 bis 250 Gramm Raclette-Käse pro Person einplanen sollte. Für ein üppigeres Raclette-Erlebnis oder wenn weniger Beilagen serviert werden, kann die Menge auf bis zu 300 Gramm erhöht werden. Es ist immer eine gute Idee, ein wenig mehr Käse bereitzuhalten, falls einige Gäste einen größeren Hunger haben.
Um den rustikalen Abend komplett auszuleben, benötigt man die richtige Dekoration. Raclette ist eng verbunden mit dem Gedanken, nach einem anstrengenden Skitag in einem Alpenchalet den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Das passendste Ambiente hierfür ist eine eher rustikale Dekoration, die Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt, ohne dabei zu überladen zu wirken.
Natürliche Materialien: Verwenden Sie Holz, Stein und Wolle in Ihrer Dekoration, um eine natürliche und warme Umgebung zu schaffen. Ein Holztisch, Steindekorationen oder Wolldecken auf den Stühlen können das Gefühl eines Chalets nach Hause bringen.
Sanfte Beleuchtung: Kerzen und indirekte Lichtquellen sorgen für eine behagliche Stimmung. Laternen oder Lichterketten können zusätzlich eine heimelige Atmosphäre erzeugen und den Raum in ein sanftes Licht tauchen.
Alpine Deko-Elemente: Elemente wie Tannenzapfen, Äste oder sogar ein kleiner Tannenbaum können als Dekoration dienen und den alpinen Charakter unterstreichen. Auch Bilder von Berglandschaften oder Ski-Motiven an den Wänden können das Thema abrunden.
Warme Farben: Erdtöne und warme Farben wie Rot, Orange und Braun tragen zum Wohlgefühl bei. Sie können diese Farben in Tischdecken, Servietten oder anderen Textilien einfließen lassen.
Rustikales Geschirr und Besteck: Verwenden Sie Geschirr und Besteck, das rustikal und robust wirkt. Keramikplatten, Holzbretter für die Beilagen und einfache, aber schöne Gläser und Tassen ergänzen das Ambiente perfekt.
Hintergrundmusik: Leise, entspannende Musik, die an alpine Klänge erinnert oder sogar traditionelle Schweizer Musik, kann das Erlebnis abrunden und für eine authentische Stimmung sorgen.
Indem Sie diese Elemente in Ihr Raclette-Essen einbringen, schaffen Sie nicht nur ein passendes Ambiente, sondern auch eine Einladung zum Verweilen und Genießen. Ein solcher Abend kann zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, das die Gäste in die Welt der Alpen entführt, ohne dass sie das eigene Zuhause verlassen müssen.
Was für Öl für Raclette?
Für Raclette eignet sich ein hocherhitzbares Öl, das einen neutralen Geschmack hat, um das Aroma der Zutaten nicht zu überdecken. Gute Optionen sind Rapsöl, Sonnenblumenöl oder auch spezielle Raclette-Öle, die oft eine Mischung aus verschiedenen Ölen sind und manchmal mit Kräutern aromatisiert werden, um den Geschmack zu bereichern.
Sollte man das Fleisch für Raclette würzen?
Ja, das Fleisch kann vor dem Grillen auf dem Raclette leicht gewürzt werden. Einfache Gewürze wie Salz, Pfeffer, Paprikapulver oder spezielle Grillgewürzmischungen sind beliebt. Es empfiehlt sich jedoch, mit den Gewürzen sparsam umzugehen, damit der natürliche Geschmack des Fleisches erhalten bleibt und nicht von den Gewürzen überdeckt wird.
Kann man die Rinde vom Raclette-Käse essen?
Die Rinde vom Raclette-Käse ist in der Regel essbar. Sie kann einen intensiveren Geschmack haben und etwas härter sein als der Rest des Käses. Ob man die Rinde isst oder nicht ist Geschmackssache. Einige Menschen bevorzugen es, die Rinde zu entfernen, während andere sie für den zusätzlichen Geschmack und die Textur schätzen.
Was macht man auf dem Stein beim Raclette?
Auf dem heißen Stein eines Raclette-Grills kann man eine Vielzahl von Lebensmitteln grillen. Beliebt sind dünne Fleischscheiben, Meeresfrüchte, Gemüse und sogar Obst. Der Stein bietet eine gleichmäßige Hitzeverteilung und eine natürliche Antihaft-Oberfläche, ideal für das Grillen ohne zusätzliches Fett. Es ist eine gesunde und schmackhafte Art, die Zutaten zu genießen.
Was darf bei Raclette nicht fehlen?
Bei einem Raclette dürfen neben dem Raclette-Käse und einer Auswahl an Fleisch (wie Hähnchen, Rind oder Schwein) und Fisch (z. B. Garnelen) auch verschiedene Gemüsesorten (wie Paprika, Zucchini, Champignons) nicht fehlen. Kleine Kartoffeln, die im Voraus gekocht werden, verschiedene Saucen und Dips sowie eingelegte Beilagen wie Cornichons oder Silberzwiebeln runden das Raclette-Erlebnis ab. Brot oder Baguette zum Aufnehmen des geschmolzenen Käses und zum Kombinieren mit anderen Zutaten ist ebenfalls ein Muss.
Was kann man machen, damit das Raclette nicht so stinkt?