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In den letzten Jahren hat sich das Konzept der Lobby maßgeblich verändert. Statt der schlichten Eingangshalle, die auf dem Weg zum Hotelzimmer durchquert werden muss, finden wir heute in immer mehr Hotels eine lebendige Lobby mit Wohlfühl-Atmosphäre vor. Die Bedürfnisse der Gäste haben sich verändert und mit Ihnen auch die Einrichtung. Es gibt keine Differenzierung mehr zwischen Front Office, Restaurant und Bedienung, denn zunehmend verschmelzen die Aufgabenbereiche – so müssen Mitarbeiter der Lobby echtes Allround-Talent mitbringen.
Zum Einchecken ist die Rezeption als ehemalige Schlüsselstelle nicht mehr zwingend notwendig. Auch in die Hotellerie hält die Digitalisierung langsam aber sicher Einzug. Die Folge: Oft können die Gäste bequem per App selbst einchecken – das vermeidet lange Wartezeiten. Damit wandelt sich die Rezeption vom Check-In und Check-Out Portal in eine zentrale Anlaufstelle für alle Fragen und Anliegen rund um den Hotelaufenthalt. Die Rezeptionistinnen und Rezeptionisten schlüpfen so immer mehr auch in die Rolle eines Concierge. Das Aufgabenfeld der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erweitert sich folglich auch auf die individuelle Betreuung der Gäste: Tipps zu Veranstaltungen und Hot-Spots der Region, Reservierungen und die Verwaltung der Vorlieben von Stammgästen.
Das flexible Konzept der Lobby von Morgen bietet Raum für ein vielfältiges Eventangebot. Zu Standardangeboten wie der Bar oder dem Nachmittagskaffee kommen ganz neue Veranstaltungstypen: Lesungen, Firmenpartys, private Feiern und Kunstausstellungen sind hier nur einige Beispiele. All diese Events müssen vorher genau geplant werden, um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Dabei muss das Hotelpersonal die Ansprüche und Vorstellungen der Gäste treffen, aus der Anbietervielfalt auswählen und alles in einem vorgegebenen Budget halten. Nicht vergessen werden darf dabei das Marketing für die Veranstaltungen. Denn um die Lobby durch Events zum Begegnungsort zu machen, braucht es vor allem Eines: Besucher! Nach der Planung folgt dann die Durchsetzung: Das Servicepersonal kümmert sich um die Wünsche der Gäste und auch die Künstler und Veranstalter der Events müssen betreut werden. Dazu kommen mögliche externe Gäste, die dem Event beiwohnen wollen. Dafür müssen eventuell im Voraus Tickets verkauft und das Event auch außerhalb des Hotels beworben werden.
In der Open Lobby müssen die „Front of House“-Mitarbeiter, also die Mitarbeiter mit Gästekontakt, neben typischen Servicedienstleistungen auch im Food- und Beverage Bereich arbeiten. So gehört das Bedienen an der Bar und das Zubereiten der Snacks und Getränke ebenso zu den Aufgaben der Mitarbeiter hinter der Rezeption, wie der Check-In der Gäste. Einst getrennte Bereiche können so zusammengelegt werden, um Synergien zu nutzen und Personalkosten zu optimieren. Um dabei jedoch nicht an Qualität einzubüßen, kann es sinnvoll sein, Weiterbildungen und Crashkurse anzubieten. Ein Barista-Kurs für den perfekten Kaffee oder eine Weiterbildung zu den neusten Cocktailtrends machen Ihr Personal fit für die Lobby-Bar.
Besonders bei einer vollen Lobby ist es wichtig, dass das Personal auch als solches erkannt werden kann. Eine einheitliche Uniform für das gesamte Front of House Team ist daher ein absolutes Muss. Ein Teamoutfit repräsentiert das Haus und die Corporate Identity. Außerdem wirkt es professionell und kompetent. Da die Mitarbeiter in verschiedene Rollen schlüpfen und sowohl hinter der Rezeption als auch hinter der Bar arbeiten, sind traditionelle Uniformen für Rezeptionisten oder Bartender nicht die beste Lösung – denn schnell zwischendurch umziehen ist auf keinen Fall praktisch! Den Gästen zu signalisieren, welcher Mitarbeiter gerade für welche Position zuständig ist, beugt Verwirrung vor. Dies kann durch kleine Accessoires erreicht werden. Mitarbeiter an der Rezeption tragen beispielsweise ein einheitliches Tuch, das, wenn sie an der Bar arbeiten, durch eine Schürze eingetauscht wird. So ist immer klar erkennbar, an wen sich die Gäste wenden können.
Das neue Lobby Konzept möchte die Gäste aus Ihren Zimmern in die öffentlichen und gemeinschaftlichen Bereiche des Hotels locken. Das setzt jedoch auch voraus, dass eine ausreichende Betreuung gegeben ist. Besonders abends füllt sich die Lobby gerne mit Gästen, die versorgt werden wollen. Deshalb sollten gegen Abend mehr Mitarbeiter in der Open Lobby eingeplant werden, damit alle Gäste bedient werden können. Eine weitere Herausforderung sind Events: Hier muss sowohl der reibungslose Ablauf der Veranstaltung, als auch der normale Hotelbetrieb gewährleistet sein.
Ein weiterer Bereich einer Open Lobby ist der Arbeitsbereich. Geschäftsreisende und Digital Nomads arbeiten nicht mehr am Schreibtisch auf dem Hotelzimmer, sondern suchen die Gesellschaft im Arbeitsbereich der Lobby. Hier lässt es sich mit freiem Wlan und den Annehmlichkeiten der Lobby-Bar entspannt arbeiten. Für das Personal bedeutet das: Sie sollten sich mit den Geräten im Arbeitsbereich auskennen. Fragen und Probleme mit zur Verfügung gestellten Geräten wie Drucker oder ähnlichem sollten schnell gelöst werden. Eine Schulung der Mitarbeiter in grundlegenden technischen Fragen, beugt Frust der Gäste vor und sichert den reibungslosen Ablauf.