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Was hat Sie dazu bewogen, ausschließlich vegan zu kochen und zu leben?
S. Tunca: Meine Beweggründe waren eigentlich recht unspektakulär. Ich habe vor etwa zwölf Jahren einen Zeitungsartikel über vegane Ernährung gelesen. Im ersten Moment war meine fachliche Neugier geweckt. Wie kann ich als Koch gänzlich ohne tierische Lebensmittel kochen? Somit startete ich eine einmonatige Testphase und beschäftigte mich ausgiebig und umgehend mit der Materie veganes Kochen. Aus ethischen und ökologischen Gründen bin ich der veganen Lebensweise treu geblieben und bereue diesen Schritt zu keinem Zeitpunkt.
Auf was mussten Sie schweren Herzens verzichten?
S. Tunca: Ich würde nicht sagen, dass ich schweren Herzens auf etwas verzichte. Sondern eher, dass ich dadurch viele neue positive Erkenntnisse gewonnen habe. Natürlich war die Umstellung für mich am Anfang schwer, komplett auf tierische Produkte zu verzichten, da ich früher selbst ein sehr leidenschaftlicher Fleischesser war. Daher habe ich in meiner Anfangsphase oft versucht, bekannte Fleischgerichte nachzuahmen. Es ist ja nicht so, dass Fleischgerichte nicht schmecken. Da müsste ich lügen, wenn ich das sagen würde. Ich wollte den Geschmack haben, der mir bekannt war, aber bewusst drauf verzichten, dass Lebewesen für meinen Genuss getötet werden.
Worauf kommt es beim veganen Grillen an?
S. Tunca: Röstaromen sind das A und O! Nicht anders, wie wenn ich mit tierischen Produkten grillen würde. Gewürze, frische Kräuter und Marinaden sind ebenso besonders wichtig.
Was ist ein absolutes Muss?
S. Tunca: Ein absolutes Muss sind selbst gemachte Soßen, Dips, Relishes und Marinaden.
Was empfehlen Sie den Köchen unter unseren Lesern, worauf Sie beim Grillen von Gemüse achten sollten?
S. Tunca: Wichtig beim Grillen von Gemüse sind die Marinaden! Das heißt: frische Kräuter, gute Öle und eine hohe Temperatur!
Die meisten Gerichte zum Grillen kommen über Gemüse nicht hinaus, warum?
S. Tunca: Ich würde das so nicht sagen! Marinierter Tofu oder selbst geräucherter Tofu, verschiedenste Tempeh Sorten (im klassischen Sinne aus fermentierten Sojabohnen), wo mittlerweile eine große Bandbreite aus verschiedenen Hülsenfrüchten angeboten wird, wie z.B. aus Kichererbsen, Bohnen oder auch Lupinen. Diese bringen eine reichhaltige Abwechslung auf jedes Grillevent. Aber auch texturiertes pflanzliches Protein, kurz TVP genannt, bietet eine große Auswahl an Möglichkeiten für das vegane Grillen.
Liegt das Geheimnis in den Soßen, die man dazu dippt?
S. Tunca: Soßen sind bei jedem Grillevent eine wichtige Zutat, um das Ganze aufzuwerten, egal ob vegan oder mit tierischen Produkten!
Einlegen oder würzen?
S. Tunca: Das ist, je nach Geschmack und welches Grillgut man verarbeiten möchte, unterschiedlich. Aber ich persönlich tendiere eher dazu, Grillgut einzulegen. Am besten über Nacht oder zumindest für einige Stunden.
Kräuter oder besser puristisch?
S. Tunca: Ich persönlich bin ein großer Fan von Kräutern! Daher gilt für mich, her mit den frischen Kräutern!
Für LUSINI Professionals hat Serkan Tunca seine Lieblingsrezepte gekocht. Die leckeren Gerichte finden Sie mit Video und genauer Anleitung hier:
Serkan Tunca lebt und arbeitet in München. Als selbstständiger Koch versorgt er Gäste in München, Deutschland und ganz Europa mit leckeren veganen Gerichten. In Workshops und Seminaren gibt er Tipps, wie einfach, abwechslungsreich und bunt veganes Kochen geht.
Über 60 bunte und leckere Rezepte pflanzlicher Küche von 20 Köchinnen und Köchen, FoodbloggerInnen, Gastronomen, Fernsehköchen. Darunter vier Rezepte von Serkan Tunca. Das Beste daran: Alle Honorare fließen in Klimaschutzprojekte! Das Buch gibt es überall zu kaufen, wo es Bücher gibt. Erschienen im Ventil Verlag.