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Es gibt immer noch Menschen, die stehen auf Tischwäsche. Wir auch.

In einem spannenden Interview erzählen wir Ihnen warum.

geeckter Tisch

Red.: Liebe Frau Rinauer, Sie sind seit 15 Jahren Produktmanager für Textilien bei der VEGA. Wie wird man das?

Tanja Rinauer: Ach, eigentlich habe ich schon als Kind gerne gebastelt, geschnitten und genäht. Textilien im Speziellen bieten eine ungeheure Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Nicht nur Farbe und Grundmaterial sind interessant, man kann mit einzelnen Fasern spielen, dadurch Haptik oder Glanz oder Funktionen beeinflussen. Ganz vereinfacht gesagt: wenn man zum Beispiel Sonnencreme in die Spinndüsen mit hineinschüttet, wird die Textilie lichtecht.

Für mich gibt es nichts Schöneres, als mit Textilien zu arbeiten.

Red.: Aber warum bei der VEGA, einem Gastronomiefachhändler? Würde man als Textil-Spezialist nicht lieber zu einem hippen Modelabel gehen?

Tanja Rinauer: Mit der Gastronomie bin ich verwurzelt. Über 6 Jahre habe ich selbst dort gearbeitet. Ich liebe und kenne die Herausforderungen, die in einem Restaurant bestehen. Aber natürlich auch die Wünsche, die der Gast hat. Es ist meine Leidenschaft, für "meine" Gastronomen das richtige Produkt zu entwickeln.

Red.: Textilien sind ja rückläufig in der Gastronomie. Sind sie trotzdem begeistert?

Tanja Rinauer: Das stimmt. Viele scheuen heute die Pflegekosten für Tischwäsche. Aber wir wissen auch alle: darauf zu verzichten, wäre fatal. Textilien bringen Gemütlichkeit und Wohlfühlambiente. Textilien strahlen etwas Warmes und Weiches aus. Und ist es nicht das, was sich der Gast wünscht? Und was am Meisten unterschätzt wird: Textilien mildern die Geräuschkulisse ganz enorm. Lärm nehmen wir nur unterbewusst wahr und würden uns nur selten darüber beschweren, aber wir gehen nicht mehr in ein Lokal, das unseren Ohren weh getan hat.

Oder stellen Sie sich nur ein romantisches Candlelight Dinner ohne Tischwäsche vor. Das wäre ja, als würde man die Kerzen vergessen.

gedeckter Tisch

Red.: Jetzt haben Sie "Laurin" entwickelt, einen Leinen-Tischläufer. Warum ausgerechnet Leinen?

Tanja Rinauer: Bei "Laurin" haben wir an die moderne Gastronomie gedacht, die jedoch die Wurzeln der Gemütlichkeit nicht vergessen hat. Vintage und Retro sind der Trend - dafür ist "Laurin" entwickelt worden.

Red.: Bei Leinen denke ich unwillkürlich an "schwer zu pflegen". Ist doch so, oder?

Tanja Rinauer: Nein, ganz im Gegenteil. Leinen ist langlebiger als z.B. Baumwolle. Es verträgt hohe Temperaturen viel besser, sogar "böse" Behandlungsmethoden, wie Chloren und zu heißes Mangeln steckt Leinen relativ gut weg. Das kommt daher, weil Leinen eine "langstapelige" Faser ist.

Red.: Was heißt das?

Tanja Rinauer: Langstapelig bedeutet, dass die Fasern bis zu 400mm lang gesponnen werden können. Kurzstapelig, wie meist bei Baumwolle, bedeutet ungefähr 60 bis 100mm lang. Doch was ist der Effekt: Langstapelige Textilien haben immer eine glattere Oberfläche. die Fasern brechen nicht so schnell, sind viel strapazierfähiger. Es entstehen keine Flusen, wie man sie häufig von Pullovern kennt. Das Gewebe behält die glatte Oberfläche bei, damit kommt Schmutz nicht so leicht ins Gewebe und damit auch weniger Bakterien! Deswegen also extrem geeignet - GERADE für die Gastronomie.

Red.: Prüfen Sie die Ware, bevor sie in den Katalog oder Online-Shop kommt?

Tanja Rinauer: (lacht) Ja, natürlich. Wir verkaufen ja weltweit, da hätten wir ein Problem, wenn wir nicht ordentlich geprüft hätten.

Eine Tischwäsche muss durch den Vortest, d.h. 10h Wäschen inkl. Trocknen und Mangeln muss sie überstehen und dann noch genauso aussehen, wie das Ausgangsprodukt. Wenn sie das übersteht, darf sie in den Haupttest: 30 Wäschen. Hat sie das überstanden, kommt der finale Test mit 60 Wäschen. Und wenn wir dann immer noch dieselben Eigenschafte feststellen wie beim Ausgangsprodukt, dann wird es in die Produktriege aufgenommen.

Blumen und Stoff

Red.: Oh, da bekommt man ja leichter einen Stern am Walk of Fame. Aber gestatten Sie mir eine letzte Frage: Leinen ist doch eigentlich wirklich teuer. Warum kann "Laurin" so günstig sein?

Tanja Rinauer: Stimmt. Leinen wird aus Flachs gewonnen und Flachs wird weltweit viel weniger angebaut, als z.B. Baumwolle. Flachs ist jedoch immer mehr im Kommen, weil man auch seine positiven Eigenschaften auf die Umwelt erkannt hat. Wir freuen uns über diesen Trend. Sie haben Recht, ein Tischläufer wie "Laurin" kann gut und gerne zwischen 29€ und 49€ kosten. Aber wir verkaufen ja nicht nur in Deutschland, sondern weltweit und da kommt uns unser Einkaufsvolumen natürlich entgegen. Und wenn wir damit nicht nur der Umwelt, sondern auch unseren Kunden etwas Gutes tun können und den Vintage/Natur-Trend in doppelter Hinsicht unterstützen können - warum denn nicht?

Red.: Vielen Dank, Frau Rinauer. Sagen Sie uns doch zum Abschluss noch, was es in der Serie Laurin alles gibt?

Tanja Rinauer: Wir haben Tischläufer in 50x130cm und Servietten in 50x50cm. Das in 6 zusammenpassenden Farbvarianten, sodass man nach Belieben mischen kann.

Probieren Sie es doch einfach. Tipp: Mit Ihrem Logo bestickt, wird es ganz besonders wertvoll - auch als Geschenk für besondere Gäste!