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Es gibt Regionen und Berufsstände, die fühlen sich ohne Schürze nur halb angezogen. In fast allen Kulturen Europas ist vor allem die Halbschürze fester Bestandteil der Tracht. Und auch als Arbeitskleidung ist sie sehr beliebt. Als traditionelles und vielfältiges Kleidungsstück hat die Schürze viele Geschichten zu erzählen. JOBELINE hat als Hersteller von professionellen Bistroschürzen, Vorbindern und Kochschürzen 7 Fakten über die Tradition der Schürze, ihre Wurzeln und ihren Wandel in der Zeit gesammelt.
Seit jeher hat die Schürze die Funktion, die Kleidung beim Arbeiten vor Schmutz und Abnutzung zu schützen. Vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert war die Schürze sogar fester Bestandteil der Alltagskleidung von Bürgerinnen der Unter- und Mittelschicht. Seit Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Schürze aber auch als modisches Accessoire (Zierschürze, Tändelschürze, etc.) getragen. Ihre ursprüngliche Funktion hat die Schürze aber nie verloren: Bis heute gehört die Schürze zur Schutzbekleidung vieler Berufsgruppen.
Jeder kennt den Dresscode für die Dirndlschleife: Ist die Trägerin vergeben oder verheiratet, wird die Schleife vorne rechts getragen, ist sie ledig, vorne links. Wird die Schleife vorne in der Mitte gebunden, ist die Trägerin Jungfrau. Hinten in der Mitte tragen hingegen Witwen Ihre Schleife - aber auch Kellnerinnen. Um die Entstehung und den Ursprung dieser Tradition ranken sich verschiedene Mythen. Doch am Ende entscheidet immer noch die eigene Vorliebe, wie Sie Ihre Schürze binden.
Das Hausfrauenimage hat nichts so sehr geprägt wie die Kittelschürze: ein loser, hängender Kittel zum Überziehen. Diese wurde zunächst als Berufsbekleidung für Ärzte oder Apotheker genutzt. Das ärmellose Pendant sicherte sich schnell einen Platz in den deutschen Haushalten und ist bis heute mit dem Bild der fleissig werkelnden Hausfrau untrennbar verschmolzen.
Die Schürze wird bis heute in erster Linie mit dem weiblichen Geschlecht verbunden. Nicht umsonst bringen Sprichwörter wie „am Schürzenzipfel hängen“ die Schürze klar mit der Frau bzw. Mutter in Verbindung. Doch Frauen sind nicht nur Schürzenträger und Männer nicht nur Schürzenjäger: Seit jeher ist die Schürze Arbeitsbekleidung für Frau und auch Mann. Schmiede, Sattler und Schlachter - sie alle trugen und tragen eine Schürze, um ihre Kleidung zu schützen. Der „Schurz“ des Handwerkermeisters galt im Mittelalter als Statussymbol. Bis heute gehört die Schürze zur Berufsbekleidung für Gärtner, Kellner, Köche, Schreiner, Schuster und Landwirte.
Die Schürze ist auch mit rituellen Traditionen verbunden. Frauen wechselten ihre Schürze je nach Tätigkeit und sozialer Situation. Jede gesellschaftliche Situation erforderte ihre eigene Schürze: Beispielsweise wurde die Arbeitsschürze am Sonntag gegen eine festliche Schürze für die Kirche ausgetauscht.
Obwohl die Schürze seit dem Mittelalter vor allem in der Unter- und Mittelschicht zur Alltagskleidung gehörte, erfuhr die Tracht im 19. Jahrhundert als Volkskleidungsstück einen Rückgang. Fun-Fact dabei: Zeitgleich hat Levi Strauss – übrigens ein Oberfranke – in Kalifornien die Jeans bzw. die Duck Pants erfunden, welche in den folgenden Jahrzehnten vom Kleidungsstück der Goldgräber zur Freizeithose der Massen wurde.
Bis heute gehört in Südtirol eine blaue Schürze bei Bauern und Handwerkern zum festen Bestandteil der Arbeitskleidung – übrigens nur bei den Männern. Der königsblaue Bauernschurz ist seit dem Mittelalter Tradition. Meist selbst geschneidert und bestickt wurde er früher schon den Allerkleinsten am ersten Schultag geschenkt. Nur an Feiertagen ersetzt die Tracht den blauen Schurz. So will es der Brauch. Fragt sich nur, wieso eine blaue Schürze? Blau als tragbare Farbe an einem Werktag war einfach und günstig herzustellen.