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Die Mehrwertsteuer in der Schweiz steigt auf 8.1%

Der Normalsatz der Mehrwertsteuer wir in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein von 7.7% auf 8.1% erhöht. Somit müssen Dienstleister Leistungen bis Ende 2023 mit 7.7% und Leistungen ab 1. Januar mit einem aktuellen Mehrwertsteuer-Satz von 8.1% abrechnen.

Zwei Betriebswirte bei der Arbeit mit Taschenrechner Rechner Unterlage

Aufgrund der Volksabstimmung vom 24. September 2018 wurden die Mehrwertsteuersätze ab dem 1. Januar 2018 angepasst.

Der Normalsatz betrug bis zum 31.12.2023 7.7% (davor 8.0%). Der Sondersatz für Beherbergungsleistungen wurde auf 3.7% (statt 3.8%) festgesetzt, während der reduzierte Satz unverändert bei 2.5% blieb.

Am Abstimmungssonntag vom 24. September 2017 wurde die eidgenössische Vorlage „Altersvorsorge 2020“ vom Schweizer Stimmvolk abgelehnt.

Auch der Bundesbeschluss vom 17. März 2017 über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer-Sätze wurde abgelehnt. Da die im Jahre 2011 eingeführte Erhöhung der Mehrwertsteuer-Sätze zwecks IV-Zusatzfinanzierung Ende 2017 ausgelaufen ist, sanken die Mehrwertsteuer-Sätze erstmals seit der Einführung der Mehrwertsteuer.


Schweizer Mehrwertsteuer einfach erklärt

Die Mehrwertsteuer (oft abgekürzt mit MWST oder Mwst.) ist eine Steuer auf dem Konsum und eine wichtige Einnahmequelle für den Staat. Sie wird von den Konsumentinnen und Konsumenten bezahlt, aber bei den Unternehmen erhoben.

Im Preis, den die Kundinnen und Kunden für Ware und Dienstleistungen bezahlen, ist die Mehrwertsteuer bereits enthalten. Das Unternehmen, welche die Waren und Dienstleistungen verkauft, kassiert die Mehrwertsteuer ein und gibt sie dem Staat ab.

Musste das Unternehmen für die Produktion dieser Waren oder Dienstleistungen Vorprodukte einkaufen, kann es die dafür bezahlte Mehrwertsteuer abziehen von der Mehrwertsteuer, die es von seinen Kunden bezogen hat und dem Staat überweisen muss. Man nennt dies Vorsteuerabzug.

Wie hoch ist die Mehrwertsteuer?

Der Bund erhebt auf den Kauf von Produkten und Dienstleistungen die Mehrwertsteuer. Diese ist jedoch nicht für alle Produkte gleich hoch:

  • Nomalsatz 8.1% Der Normalsatz von 8.1%, bezieht sich auf allgemeine Dienstleistungen, wie beispielsweise einen Support bei einem IT-Fall, beim Kauf eines Autos, der Erwerb von Alkohol und Tabakwaren, sowie auf jene Luxusgüter wie Uhren und Schmuck.

  • Sondersatz 3.8% Durch den Sondersatz gedeckte Mehrwertsteuer beinhaltet Hospitalisierungen. Beherbergungen inklusive Frühstück muss mit einem Mehrwertsteuersatz von 3.8% gedeckt werden.

  • Reduzierter Satz 2.6% Für den reduzierten Mehrwertsteuersatz von 2.6% werden Ware kategorisiert wie allgemeine Nahrungsmittel, die zum täglichen Gebrauch benötigt werden, Medikamente, sowie die Verbreitung von Zeitungen und Bücher.

  • Befreit von der MWST Steuerbefreit ist das Gesundheitswesen, Bildung, Kultur und die Vermietung von Immobilien und Liegenschaften.

Ab welchem Umsatz muss Mehrwertsteuer bezahlt werden?

Unternehmen

Unternehmen, die jährlich mehr als CHF 100´000 Umsatz erzielen, müssen Mehrwertsteuer bezahlen. Sie müssen sich somit bei der eidgenössischen Steuerverwaltung anmelden und ihre Umsätze jährlich abrechnen. Mit der Anmeldung wir ihnen eine Mehrwertsteuernummer (UID-Nummer) zugeteilt. Dies ist auch für Unternehmen im Ausland, die Leistungen in der Schweiz erbringen Pflicht.

Organisatoren von Anlässen

Organisationen von einmaligen Sport-, Kultur- oder anderen Anlässen (z.B. Dorf- oder Quartierfest) müssen Mehrwertsteuer abrechnen. Die gilt, wenn sie mit dem Verkauf von essen und Trinken, Werbung usw. mindestens CHF 100´000 einnehmen.

Vereine

Gemeinnützige Institutionen oder nicht gewinnorientierte, ehrenamtlich geführte Vereine müssen sich ab einem Umsatz von CHF 250´000 für die Mehrwertsteuer anmelden.

Was bedeutet die Erhöhung der Mehrwertsteuer für die Gastronomen?

Diese Erhöhung ist eine wichtige finanzpolitische Massnahme, um langfristig die finanzielle Stabilität der Schweiz und des Fürstentum Liechtenstein zu sichern.

Die allgemeine Teuerung und die steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen, Bildung und Infrastruktur erfordern mehr Mittel. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer soll nun einen Teil der Finanzierungslücke schliessen.

Die Erhöhung der Mehrwertsteuer zieht in vielen Fällen eine Preissteigerung nach sich. Unternehmen müssen eine höhere Steuerleistung erbringen und in den meisten Fällen wälzen sie diese Erhöhung auf die Kunden ab, indem sie die Preise für Ihre Dienstleistungen und Produkte ebenfalls erhöhen.

Das wirkt sich in der Folge auf das Konsumverhalten aus. Da die Kunden höhere Lebenskosten haben, überlegen sie sich genau, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer hat Auswirkungen auf alle, Bürger wie auch Unternehmen. Insbesondere kleine und mittelgrosse Unternehmen müssen sich gut vorbereiten, um die administrativen Anforderungen gesetzeskonform erfüllen zu können.

Wie gehen Gastronomen mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 8.1% um?

Eine mögliche Lösung für Gastronomen könnte die Differenzierung ihres Angebotes sein. Indem sie sich auf hochwertige, einzigartige kulinarische Erlebnisse konzentrieren, können sie die höheren Preise rechtfertigen.

Dies könnte durch spezielle Menüs, thematische Veranstaltungen oder durch das Angebot exklusiver, lokal produzierter oder handwerklicher Produkte erreicht werden. Durch die Schaffung eines unverwechselbaren Markenimages und eines einzigartigen Kundenerlebnisses können Gastronomiebetriebe eine loyale Kundebasis aufbauen und aufrechterhalten.

Zur Bewältigung des Personalmangels können Gastronomen Technologien einsetzen, die dazu beitragen, Prozesse zu vereinfachen und die Effizienz zu steigern. Digitale Bestellsystem, automatisierte Zahlungssysteme und effiziente Küchengeräte können dabei helfen, die Abhängigkeit von der Belegschaft zu verringern und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken. Diese Technologien können auch das Kundenerlebnis verbessern, indem sie beispielsweise die Wartezeiten verkürzen und die Bestellgenauigkeit erhöhen.

Die Optimierung der Betriebsabläufe ist ein weiterer Schlüsselbereich. Durch die Überprüfung und Anpassung von Prozessen können Gastronomen Effizienzen erzielen, die zu Kosteneinsparungen führen. Dies umfasst Massnahmen wie die Reduzierung von Lebensmittelabläufen, den effizienteren Einsatz von Rohstoffen und die Verbesserung des Energieverbrauchs.

Solche Massnahmen können nicht nur die Kosten senken, sondern auch das Umweltprofil des Betriebs verbessern und Kunde anziehen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Personalmanagement. Gastronomen können in Schulungen investieren, um die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu verbessern, was dadurch die Produktivität und Kundenzufriedenheit steigern kann. Flexible Arbeitszeiten und attraktive Arbeitsbedingungen können darüber hinaus dazu beitragen, qualifiziertes Personal zu gewinne und zu halten.

Effektives Marketing und Kundebindung sind in einem Umfeld mit höheren Preisen ebenfalls von entscheidender Bedeutung. Durch die Entwicklung von Treueprogrammen und gezielten Marketingkampagnen können Gastronomen bestehende Kunden binden und neue anziehen. Dabei kann der Fokus auf der Qualität und Einzigartigkeit des Angebots liegen, um die Preiserhöhung zu rechtfertigen.

Langfristig könnten die durch die Mehrwertsteuererhöhung entstehenden Herausforderungen auch Chancen bieten. Die Notwendigkeit, effizienter und kundenorientierter zu arbeiten, kann Gastronomiebetriebe dazu anregen, innovative Geschäftsmodelle und Dienstleistungen zu entwickeln, Zudem kann die Anpassung an diese Veränderung zu einer stärkeren und widerstandfähigen Gastronomiebranche führen.


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