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Außengastronomie – Leitfaden für 365 Tage Betrieb im Freien

An lauen Sommerabenden zieht es viele Menschen auf Terrassen, in Rooftop-Bars oder in Biergärten, wo sie unter freien Himmel und bei warmen Temperaturen den Tag ausklingen lassen können. Für Restaurants oder Cafés bietet eine Aussengastronomie die Chance, zusätzliche Sitzplätze zu schaffen und saisonale Einnahmen zu ermöglichen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich auf die Outdoor-Saison in der Gastronomie vorbereiten, welche Ausstattung Sie benötigen und wie Sie die Outdoor-Saison über den Sommer hinweg verlängern können.

AuĂźenbereich eines Restaurants

Aussengastronomie-Genehmigung: die wichtigste Voraussetzung

Sie möchten für Ihr Restaurant einen Aussenbereich einrichten, in dem Ihre Gäste bei frischer Luft und herrlicher Stimmung Ihr kulinarisches Angebot geniessen können. Doch bevor Sie sich ins Vergnügen stürzen können, müssen Sie als Gastro-Betreiber einige bürokratische Hürden überkommen.

Vor der Eröffnung eines Aussengastro-Bereichs benötigen Sie eine Aussengastronomie-Genehmigung. In der Regel ist eine Sondernutzungserlaubnis notwendig, die Sie bei Ihrer zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung beantragen können.

Weitere Informationen zu den Voraussetzungen für die Sondererlaubnis sowie zu weiteren Regelungen für die Aussengastronomie erhalten Sie in unserem Magazinbeitrag „Vorschriften für Aussengaststätten“.

Vorbereitung – den geeigneten Platz finden

Hand in Hand mit dem Einreichen einer Sondernutzungserlaubnis für die Aussengastronomie geht die Wahl des Ortes, an dem Sie den Aussenbereich etablieren möchten. Denn je nachdem, ob es sich um einen Hinterhof, einen Garten, den Gehsteig vor Ihrem Restaurant oder ein Stück der Fussgängerzone handelt, gelten andere Vorschriften, die beim Antrag zu beachten sind. Ausserdem sollten Sie folgende Punkte in Betracht ziehen:

Lagerung der Outdoor-Möbel

Sobald die Tore Ihrer Aussengastro über Nacht geschlossen werden, gilt es, das Mobiliar vor der Witterung und potenziellem Diebstahl zu sichern. Für die Diebstahlsicherung sind Drahtseile mit Schloss eine schnelle und einfache Lösung, um Ihre Möbel zu schützen. Falls Tische und Stühle unter freiem Himmel stehen, können Sie Abdeckungen nutzen, um sie vor Regen zu schützen.

Wenn Sie Ihren Aussenbereich über die kalte Jahreszeit hinweg nicht nutzen, benötigen Sie für diesen Zeitraum eine dauerhafte Lösung, um Ihre Möbel zu lagern. Denn auch wenn es sich um wetterfeste Modelle handelt, halten diese sich länger, wenn sie in einem Schuppen, Keller oder Abstellraum untergebracht werden.

Aussengastronomie: Kalkulation und Finanzierung

So viele Vorteile die Einrichtung eines Aussengastronomie-Bereichs mit sich bringt – sie ist meistens auch mit erheblichen Kosten verbunden. Deshalb sollten Sie sich vorab unbedingt einen genauen Plan erstellen, wie Sie Ihren Aussenbereich gestalten möchten:

  • Sind Baumassnahmen notwendig (z. B. Strom- oder Wasserleitungen)?
  • Welche Anschaffungen sind nötig?
  • Benötigen Sie zusätzliches Personal?
  • MĂĽssen Versicherungen abgeschlossen werden?

Diese Planung ist dringend nötig für die Kalkulation der Kosten und die spätere Finanzierung des Aussenbereichs. Benötigen Sie Unterstützung zum Thema Finanzierung? Besuchen Sie die LUSINI Gastro Academy und informieren Sie sich.

Aussenbereich eines Cafés

Barrierefreiheit fĂĽr die Aussengastronomie

In der Aussengastronomie spielt Barrierefreiheit eine zentrale Rolle, um sicherzustellen, dass alle Gäste, einschliesslich Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität, Zugang zu Ihren Outdoor-Flächen haben. Folgende Punkte sollten Sie dabei beachten:

Rechtliche Grundlagen

Viele der Anforderungen im Bereich Barrierefreiheit sind rechtlich im Behindertengleichstellungsgesetzt (BGG) sowie durch die DIN 18040-1 und 18040-3 (Normen für barrierefreies Bauen) geregelt. Je nach Bundesland können zusätzliche Bestimmungen gelten.

Zugänglichkeit der Aussenbereiche

Um Ihren Outdoor-Bereich so zugänglich wie möglich für Menschen mit Behinderungen zu machen, sollten Wege und Eingänge ohne Stufen oder Hindernisse gestaltet sein. Falls Höhendifferenzen überwunden werden müssen, sind Rampen mit einer maximalen Steigung von sechs Prozent erforderlich. Wege müssen ausserdem mindestens 1,20 Meter breit sein, um Rollstuhlfahrern ausreichend Platz zu bieten – auch Fluchtwege müssen barrierefrei und ausreichend breit sein. Wenn ein Parkplatz zu Ihrem Betrieb gehört, sollten breite und nah gelegene Parkplätze als Behindertenparkplätze reserviert und klar gekennzeichnet werden.

Durchdachtes Mobiliar und inklusive Speisekarten

Auch bei Ihren Möbeln sollten Sie direkt auf behindertengerechte Modelle setzen. Tische sollten unterfahrbar sein (mindestens 70 cm Sitzhöhe), sodass Rollstuhlfahrer bequem daran sitzen können. Frei bewegliche Stühle ermöglichen es, am Tisch Platz für Rollstühle zu schaffen.

Für Menschen mit Sehbehinderungen sind Beschilderungen mit Brailleschrift oder taktile Bodenleistensysteme hilfreich. Auch Speisekarten sollten in Brailleschrift vorhanden sein. Alternativ können digitale Menüs mit Vorlesefunktion eingesetzt werden.

Sanitäranlagen

Wenn möglich, sollte mindestens eine barrierefreie Toilette vorhanden sein, die leicht zugänglich und entsprechend gekennzeichnet ist. Diese Toiletten müssen mit genug Platz für Rollstühle sowie Haltegriffen und niedrig angebrachten Waschbecken ausgestattet sein.

Barhocker und Tische fĂĽr den Aussenbereich

To-dos für Ihre Aussengastro – detaillierte Planung

Sobald Sie einen geeigneten, barrierefreien Platz für Ihre Aussengastronomie gefunden und die nötigen Genehmigungen eingeholt haben, geht es ans Eingemachte. Jetzt können Sie sich detailliert mit der Auswahl des Mobiliars und der Deko, mit der Speisekarte und mit der weiteren Planung auseinandersetzen. Diese Punkte sollten Sie dabei bedenken:

Stil im Aussen- vs. Innenbereich

Eine grosse Frage, die Sie sich stellen sollten, ist, wie Sie Ihren Aussenbereich in Bezug auf Ihren Innenbereich präsentieren möchten. Selbstverständlich können Sie das Design-Konzept, das Sie für Ihre Innenräume gewählt haben, auch in Ihrem Outdoor-Bereich weiterführen. Alternativ können Sie für Ihren Aussenbereich eine andere Stilrichtung wählen, zum Beispiel auf andere Farben oder mehr Bepflanzung setzen. Doch Achtung! Die grundlegende Atmosphäre sollte im Innen- und Aussenbereich übereinstimmen, um ein harmonisches Gesamtbild für Ihre Gäste zu schaffen. Deshalb sollten Sie bei der Wahl Ihrer Gastro-Möbel für den Aussenbereich und der passenden Deko besonders sorgfältig vorgehen, um Ihren Stil zu finden. Bedenken Sie auch, dass die Tische und Stühle für Ihren Outdoor-Bereich unbedingt aus wetterfesten Materialien bestehen müssen. So bleiben Sie Ihnen lange erhalten. Mehr wichtige Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem ausführlichen Material-Guide für Outdoormöbel .

Optimierte Speisekarte fĂĽr die Aussengastro

Eine gut durchdachte Speisekarte für die Aussengastronomie ist ein weiteres Standbein für Ihren Betrieb. Häufig ist es sinnvoll, auf dieser Karte ein angepasstes Menü anzubieten, um den Bestell-, Zubereitungs- und Serviceprozess zu vereinfachen. Leichtere, sommerliche Gerichte wie Salate, Grillplatten oder kalte Vorspeisen sind ideal für heisse Tage, während herzhafte Suppen oder deftige Speisen im Wintergarten überzeugen. Der aktuelle Trend zum Outdoor-Cooking ermöglicht es Ihrer Küche, Ihre Kochkünste live zu präsentieren – vom Grillen im Sommer bis hin zu spektakulären BBQ-Events oder winterlichen Feuerschalen-Menüs mit Weihnachtsfeeling. Dabei reduziert sich ausserdem der Aufwand für das Servicepersonal, da Gäste direkt im Aussenbereich versorgt werden. Darüber hinaus schaffen spezielle Outdoor-Events wie saisonale Biergärten oder Weihnachtsmärkte das ganze Jahr über besondere Erlebnisse. Gleichzeitig bietet die Aussengastronomie zahlreiche Cross- und Upselling-Möglichkeiten: Ihr Servicepersonal kann aktiv passende Getränke oder Desserts empfehlen und Kombi-Menüs zum Sonderpreis (z. B. „Kaffee und Kuchen“) anpreisen.

Anzahl der Gäste

Um eine sorgfältige Planung vor der Eröffnung Ihres Aussenbereichs zu ermöglichen, sollten Sie sich überlegen, wie viele Gäste Sie dort bewirten können. Diese Zahl hängt von Ihren Kapazitäten sowie dem Platz ab. Behalten Sie im Hinterkopf, dass die Aussenfläche auch bei nassem oder kühlem Wetter genutzt werden kann, wenn Sie Ihren Gästen Witterungsschutz wie grosse Schirme, eine Überdachung oder Terrassenverkleidungen bieten. So können Sie ganzjährig eine grössere Anzahl an Gästen empfangen und die Outdoor-Saison verlängern.

Wie viel Personal benötigen Sie?

Anhängig vom Servicegrad, den Sie in Ihrem Outdoor-Bereich anbieten möchten, benötigen Sie ausreichend Personal, das diese Lösung abbilden kann. Entscheiden Sie sich für Tischservice oder Selbstbedienung? Stellen Sie vorab sicher, dass Sie genug Kolleginnen und Kollegen einstellen, um auch bei viel Betrieb oder in Krankheitsfällen genug Personal zu haben. Beachten Sie ausserdem, dass die Laufwege für Ihr Personal kurz und möglichst barrierefrei sind. Falls die Möglichkeit besteht, können eine separate Aussenküche oder mindestens eine wetterfeste Servicestation dabei helfen, schnellen Zugang zu frischem Geschirr, Besteck oder Servietten zu ermöglichen und Müll zu entsorgen. Den Abräumprozess vereinfachen praktische Servierwagen , auf denen das Geschirr mehrerer Tische abgeräumt werden kann.

Technische Ausstattung und effizientes Kassensystem

Auch über die technische Ausstattung Ihres Aussenbereichs sollten Sie sich Gedanken machen. Stellen Sie sicher, dass alle notwendigen Anschlüsse für Strom und Wasser gegeben sind. Viele Ihrer Gäste werden einen guten WLAN-Anschluss zu schätzen wissen. Ein schnelles Netz sorgt ausserdem dafür, dass digitale Gastro-Tools wie Tablets und EC-Geräte problemlos funktionieren. Hierbei ist jedoch auch ein effizientes Kassensystem nötig, das Kunden eine schnelle und bargeldlose Zahlung direkt am Tisch ermöglicht. Sie benötigen Informationen und Unterstützung bei der Wahl des richtigen Kassensystems für Ihr Unternehmen? Wenden Sie sich an unsere Digitalisierungsexperten bei LUSINI Digital .

Servierwagen Sprinter im AuĂźeneinsatz

Aussengastronomie im Winter – ist das möglich?

Im Sommer versteht es sich von selbst, dass eine Terrasse oder ein Garten, wenn möglich, als Aussenfläche zur Bewirtung genutzt werden: Draussen ist das neue Drinnen. Doch wie sieht es im Winter aus? Tatsächlich haben viele Menschen Lust, auch bei kühleren Temperaturen draussen Getränke und leckere Speisen zu geniessen und mit Freunden und der Familie Zeit zu verbringen. Gerade in der Adventszeit können Sie mit Heissgetränken wie Glühwein, Kakao oder Punsch für Weihnachtsmarktstimmung sorgen. Damit Sie es Ihren Gästen dabei so gemütlich wie möglich machen können, lohnt sich das Investment in verschiedene Massnahmen, die vor Witterung und Kälte schützen:

  • Ăśberdachungen: Während Sonnenschirme im Sommer vor schädlicher UV-Strahlung schĂĽtzen und sogar kurze Regenschauer abhalten können, sind sie fĂĽr den Winter mit vielen Niederschlägen und Wind weniger geeignet. Setzen Sie stattdessen auf Markisen, Windschutz oder sogar Zelte, mit denen Sie einen geschĂĽtzten Aussenbereich gestalten können.
  • Heizstrahler und Heizpilze: FĂĽr zusätzliche Wärme im Aussenbereich sorgen spezielle Heizgeräte, darunter vor allem Heizstrahler und Heizpilze. Eine umweltfreundliche Methode können Infrarot-Heizstrahler sein, die schnell Wärme produzieren und im Vergleich zu klassischen, gasbetriebenen Heizstrahlern weniger CO2 ausstossen.
  • Decken und Kissen: FĂĽr ein gemĂĽtliches Flair in Ihrer Aussengastro sorgen darĂĽber hinaus Decken und Kissen, die auf StĂĽhlen und Liegen verteilt werden können. Sie sind nicht nur kuschelig warm, sondern helfen Ihnen ausserdem dabei, Ihrem Outdoor-Bereich eine individuelle Note zu geben, die genau zu Ihrem Einrichtungskonzept passt.
Gemütlichkeit und Wärme mit einem Feuertisch

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