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Ganz gleich, ob ein Hotelgast gegen Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelsporen oder Tierhaare allergisch ist – er möchte seinen Aufenthalt geniessen und gut schlafen. Deshalb sollten Sie als Hotelier darüber nachdenken, neben Ihren Standardzimmern auch Allergikerzimmer anzubieten: So bieten Sie auch Ihren Allergiegeplagten Gästen die Möglichkeit, den Aufenthalt in Ihrem Haus in vollen Zügen zu geniessen.
Gegenüber den herkömmlichen Räumen müssen hier ein paar Besonderheiten berücksichtigt werden, die dem Gast das Leben erleichtern: Dazu gehören z. B. glatte, wischbare Böden wie Holz- oder Parkettböden, die keine grossen Fugen oder tiefen Poren haben, in denen sich Staub und Feuchtigkeit gut halten können. Auch Möbel sollten möglichst glatte Oberflächen haben. Meist wird auf Tapeten verzichtet, in denen sich Pollen ablagern könnten. Intensiven Kontakt haben die Gäste mit dem Hotelbett. Dieses sollte ebenfalls glatt sein und keinen Bettkasten haben, damit die Matratze immer gut belüftet wird und abdampfen kann. Schutzbezüge (Encasings) für Bettwaren wie Kopfkissen, Matratze und Bettdecken schützen Allergiker vor nächtlicher Belastung durch Allergene. Tägliche Wäsche der Bezüge und Hotelbettwäsche ist die Voraussetzung für eine entspannte Nacht.
Es lohnt sich, besonderes Augenmerk auf die Herstellungsmaterialien des Allergiker-Bettes zu legen: Da Allergiker allgemein sensibler auf Schad- und Duftstoffe reagieren, sind insbesondere für diese Gästezimmer Matratzen mit dem Testsiegel „Für Allergiker geeignet“ sinnvoll, da sie atmungsaktiv sind und keine Schadstoffe enthalten.
In Ihren Allergikerzimmern sollten Sie Kaltschaummatratzen nutzen, denn diese bieten Milben und Bakterien keinen guten Nährboden. Zusätzlich sind Schutzbezüge empfehlenswert. Diese sollten die Matratze komplett umhüllen. So verhindern sie das Durchsickern von Flüssigkeiten und sind milben-, viren-, schadstoff-, bettwanzen- sowie bakteriendicht.
Die Schutzhüllen sind wichtig, da ein Mensch bis zu einem halben Liter an Körperflüssigkeit und bis 1,5 Gramm Hautschuppen während des Schlafs verliert. Diese Körperabsonderungen sind der ideale Nährboden für Bakterien, Pilze und Milben. Gerade Letztgenannte ernähren sich von Hautschuppen, Schimmelsporen und Pilzen und produzieren im Laufe ihres Lebens etwa das 200-Fache ihres Gewichtes an Kot, in dem das Milbenallergen hauptsächlich zu finden ist. Wird den Milbenpartikeln nicht der Kampf angesagt, vermischen sie sich mit dem Hausstaub und der Raumluft und lösen bei den Betroffenen allergische Beschwerden aus.
Ein abnehmbarer und bei mindestens 60 Grad waschbarer Matratzenbezug ist deswegen Standard in der Hotellerie. Achten Sie bei der Auswahl des Schutzbezugs auf die Qualität und Verarbeitung des Materials: Dieses sollte atmungsaktiv und hochwertig sein. Schliesslich will der Gast angenehm schlafen und sich keineswegs fühlen, als läge er auf Plastik. Daher rentiert es sich, ein paar Euro mehr in echte Hotelqualität zu investieren.
Die Matratzen-Encasings sollten alle sechs Wochen gewaschen und alle drei Jahre ausgetauscht werden. Ebenso sollten Sie die Matratzen alle fünf Jahre erneuern.
In vielen Hotels werden zusätzlich zur Matratze Topper genutzt, um den Liegekomfort zu erhöhen und individuell auf die Schlafgewohnheiten des Gastes reagieren zu können. Sofern die Bezüge abnehmbar und bei mindestens 60 Grad waschbar sind, spricht auch in Allergikerzimmern nichts gegen die Verwendung von Toppern.
Auch Kopfkissen und Bettwäsche sollten entsprechend vor einem Milbenbefall geschützt werden, indem man Materialien wählt, die bei mindestens 60 Grad Celsius waschbar sind. Dabei muss ein Hotelgast mit einer Allergie gegen Hausstaubmilben (landläufig „Hausstauballergie“) nicht unbedingt auf den Komfort eines Daunenbettes verzichten. Denn es gibt daunendichte und somit allergendichte Spezialbezüge, die ideal für Allergiker geeignet sind. Wer Decken und Kissen ohne Daunen möchte, kann auf Lösungen aus Polyester zurückgreifen, die sogar mit bis zu 95 Grad waschbar sind.
Auch wenn es im Hotel dazu gehört, dass die Betten vormittags schnell und sorgfältig gemacht werden: Ungemachte Betten sind besser für die Gesundheit! Am besten lüftet Ihr Personal Kissen und Decken, sodass die Betten schnell abtrocknen und somit den Milben ein ungünstiges Klima bieten. Danach sollte die Matratze nicht vollständig mit der Decke bedeckt werden.
Generell ist es empfehlenswert, in Allergikerzimmern die Bettdecke und das Kissen alle sechs bis acht Wochen zu waschen. Hilfreich ist es aber auch hier, zusätzlich zur Bettwäsche Schutzbezüge zu verwenden. Bei der Bettwäsche sollten unbedingt Produkte gewählt werden, die kochfest sind. So kann höchste Hygiene für Allergiker garantiert werden.
Bettbezüge, die in Allergikerzimmern eingesetzt werden, müssen bei mindestens 60 Grad zu waschen sein. Nur so kann von Allergiker geeigneter Bettwäsche gesprochen werden. Durch den Waschgang werden Milben, Bakterien, kleinste Schimmelsporen aus der Luft etc. aus der Textilie entfernt. Gerade wenn die Gäste nicht nur von einer Hausstaubmilben-, sondern auch anderen Allergien geplagt sind, ist der Einsatz von unbehandelten Materialien wichtig. Baumwolle in Bio-Qualität, die chemische Pestizide und Düngemittel angebaut wird, bietet hier eine sinnvolle Alternative, wenn sie ebenfalls bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine verträgt.
Waschen Sie Kissen und Decken alle sechs bis acht Wochen zweimal hintereinander – bei mindestens 60 Grad und mindestens 40 Minuten lang.
Gerade in den Allergikerzimmern ist es zudem wichtig, dass regelmässig Staub gewischt und gesaugt wird. Dabei ist darauf zu achten, dass der Staubsauger über ein dichtes Gehäuse und ein Hepa-Filtersystem (High efficiency particulate air-Filter) mit Staubemissionsklasse A verfügt, so dass Feinstäube und Allergene nicht durch die Abluft wieder in die Raumluft gelangen. Auf unnötige „Staubfänger“ wie schwere Vorhänge, Dekokissen oder textile Polstermöbel sollten Sie in den Allergikerzimmern lieber verzichten. Schadstoffarme Möbel mit glatten Oberflächen lassen sich gründlicher reinigen und sind hier die bessere Option.
Idealerweise herrscht in Allergikerzimmern ein trockenes, nicht zu warmes Raumklima. Sofern keine Fussbodenheizung vorhanden ist, sollten Sie deshalb darauf achten, dass die Heizkörper zwar Strahlungswärme abgeben, dabei aber keinen Staub aufwirbeln. Ist eine Klimaanlage im Einsatz, muss diese unbedingt regelmässig gewartet und die Filter ausgetauscht werden, um einem Schimmelpilzbefall vorzubeugen. Darüber hinaus raten Experten davon ab, Luftbefeuchter einzusetzen. Besser ist es, die Gästezimmer morgens und abends gut zu lüften, damit die feuchte und verbrauchte Luft durch frische, trockene ersetzt wird. Hier schützen Pollenschutzgitter an den Fenstern vor dem Eindringen von Pollen. Gleichzeitig bleiben ungebetene Fluginsekten draussen.
Checkliste für ein Allergiker Hotelzimmer
Boden und Wände
- glatte, wischbare Böden, ohne grossen Fugen oder tiefen Poren
- tägliches Saugen mit einem Staubsauger der Staubemissionsklasse A
- alle zwei Tage feuchtes Wischen
- keine Tapeten, keine Vorhänge
Einrichtung
- Möbel mit glatten, wischbaren Oberflächen
- regelmässige Reinigung mit parfümfreien, hypoallergenen utzmitteln (am besten jeden Tag)
- keine Zimmerpflanzen, die Pollen freisetzen
- Topfpflanzen nur in Hydrokulturen
Betten
- ebenfalls glatte Hotelbetten ohne Bettkasten
- allergenundurchlässiger Schutzbezug (Encasing) Bettdecken und Kopfkissen
- Allergikerbettwäsche
- Matratzen aus Kaltschaum mit Matratzenbezug
- Reinigung der Bettwäsche mit hypoallergenen Waschmitteln
- alle Betten im Zimmer müssen allergikerfreundlich ausgestattet sein
- Lüften der Bettdecken und Kissen und spätes Bettenmachen
Raumluft
- haustier- und rauchfrei (am besten die gesamte Etage)
- Klimaanlage mit speziellen Filtern und regelmässige Wartung der Klimaanlage
- regelmässiges Lüften anstatt Luftbefeuchter
- Luftfeuchtigkeit weniger als 60 Prozent
- Pollenschutzgitter an den Fenstern (Anbringung vor der Pollenflugsaison) oder spezielle Luftreiniger
- Fussbodenheizung oder Heizkörper mit Strahlungswärme