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Die Wurzeln der Rotwein-Herstellung lassen sich etwa 8000 Jahre in die Vergangenheit verfolgen –
Aufzeichnungen aus dem syrischen Damaskus deuten auf Pressanlagen für Weintrauben aus dieser Zeit hin. Auch aus dem Iran und aus Mesopotamien gibt es Hinweise zur Weinherstellung, die sich bis ins 5. Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgen lassen. Über die Zeit hinweg verblieb Rotwein ein beliebtes Getränk, das auch als Heilmittel angesehen wurde.
Die Herstellung von Rotwein ist ein komplexer Prozess, der von der Auswahl der Trauben bis hin zur Reifung des Weins reicht. Die einzelnen Schritte lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Abbeeren: Beim Abbeeren (auch bekannt als Rebeln oder Entrappen) werden die einzelnen Trauben von der Weinrispe abgelöst. Somit verhindert man, dass die in der Rispe und in den Traubenstielen enthaltenen Gerbstoffe den Geschmack des Weins beeinflussen. Das Abbeeren wurde früher von Hand durchgeführt, heute kommen dabei spezielle Maschinen zum Einsatz.
Maischen: Die Trauben werden dann in Quetschwalzen zerdrückt. Das dabei entstehende Gemisch aus Most, Beerenschalen und Traubenkernen wird als Maische bezeichnet.
Keltern: Anschließend wird die Maische gekeltert, das heißt, die bereits zerkleinerten Beeren werden weiter ausgepresst, um Traubensaft zu gewinnen.
Gärung: Durch die Zugabe von Hefepilzen gärt die Maische dann für zwei bis 30 Tage. Während dieses Prozesses geben die Traubenschalen ihre Farbstoffe in das Gemisch ab, sodass ein roter Wein entsteht. Außerdem wird bei diesem Prozess der in der Maische enthaltene Zucker durch die Hefe in Alkohol umgewandelt.
Zweite Gärung: Unter Umständen wird der Wein ein zweites Mal gegärt. Hier wird die im Wein entstandene Apfelsäure durch eine Erhöhung der Temperatur in die mildere Milchsäure umgewandelt. Dies kann zum Beispiel notwendig sein, wenn eine Ernte aufgrund kalter Temperaturen einen hohen Anteil an Apfelsäure enthält, da diese sich negativ auf den Geschmack des Endprodukts auswirkt.
Ausbau: Als letzter Schritt wird der Wein ausgebaut, also gereift. Der Reifungsprozess kann sich je nach Weinart, Potenzial oder Jahrgang über Wochen bis hin zu Jahren erstrecken. Die Reifung erfolgt in Fässern, Tanks oder Barriques, also speziellen Eichenfässern, die das Aroma des Weins positiv beeinflussen.
Bei der Herstellung von Rotwein kommt eine Auswahl an roten Trauben zum Einsatz. Zu den bekanntesten roten Rebsorten gehören zum Beispiel:
Die Farbe von Rotwein variiert stark, je nachdem, welche Rebsorte verwendet wird, wie alt der Wein ist und wie lange die Schalen während der Gärung Kontakt mit dem Most haben. Letzteres ist bedeutend, da sich Farbpigmente, sogenannte Anthocyane, bei den meisten Rebsorten in der Schale befinden. Während der Gärung geben die Schalen ihre Pigmente in den Wein ab. Die Menge der Anthocyane unterscheidet sich von Rebsorte zu Rebsorte – je mehr der Farbstoffe in der Traubenschale enthalten sind, desto dunkler wird der Wein. Darüber hinaus wird die Farbe auch tiefer, je länger der Most in Kontakt mit den Schalen bleibt. Ein kurzer Kontakt führt zu einem helleren Wein. So wird zum Beispiel Rosé hergestellt.
Cuvée spielt eine große Rolle bei der Herstellung von Rotwein. Darunter versteht man einen Verschnitt aus mehreren Weinen, das heißt Weine aus unterschiedlichen Rebsorten, Jahrgängen oder Lagen werden miteinander vermischt, um ein Endprodukt mit ausgewogeneren und komplexeren Aromen zu schaffen. Teilweise wird dieses Verfahren auch genutzt, um bei bestimmten Weinen eine gleichbleibende Qualität über mehrere Jahrgänge hinweg zu gewährleisten.
Das generelle Rotwein-Aroma lässt sich als fruchtig beschreiben. Bei Weinen wie Pinot Noir und Merlot sowie bei jüngeren und leichteren Weinen lassen sich oft rote Früchte wie Kirschen, Erdbeeren oder Himbeeren herausschmecken. Weine mit einem kräftigeren Körper wie Cabernet Sauvignon, Syrah oder Malbec erinnern teilweise an dunkle Früchte wie schwarze Johannisbeeren, Pflaumen oder Brombeeren.
Diese Fruchtaromen bilden die Basis vieler Rotweine, das Gesamtbild ist jedoch um einiges komplexer und hängt von zahlreichen Faktoren ab:
Tannine sorgen für das trockene Mundgefühl, das typisch für Rotwein ist. Es handelt sich dabei um die Bitterstoffe, die aus den Schalen, Kernen und Stielen der Trauben stammen. Der Gehalt sowie das Mundgefühl der Tannine variieren je nach Rebsorte.
Ein weiterer bedeutender Faktor, der zum Geschmack von Rotwein beiträgt, ist die Säure. Sie wirkt als Gegenstück zur Süße der Früchte und den trockenen Tanninen und trägt so zur Frische eines Weins bei. Weine mit ausgeprägter Säure werden als lebendig wahrgenommen, während Weine mit weniger Säure weicher und runder wirken.
In der Önologie, also der Lehre und Wissenschaft vom Wein und Weinbau, spricht man außerdem über den Körper oder Extrakt von Weinen. Hiermit wird der Gesamteindruck beschrieben, den ein Wein im Mund hinterlässt. Dabei geht es nicht um die Aromen, sondern darum, wie schwer oder voll er sich im Mund anfühlt. Generell unterscheidet man zwischen Weinen mit wenig Körper, die häufig als schlank, leicht oder feingliedrig beschrieben werden. Körperreiche Weine sind vollmundig, schwer oder kraftvoll.
Rotwein wird häufig in Holzfässern ausgebaut, also gereift. Über den Reifezeitraum hinweg gibt das Holz zusätzliche Aromen in den Wein ab. Beispiele für solche Aromen sind Vanille, Schokolade, Kaffee, Rauch oder Gewürze wie Zimt und Nelken. Darüber hinaus kann das Holz Tannine an den Wein abgeben, was die Struktur beeinflusst.
Auch das Alter und der Reifegrad beeinflussen den Geschmack eines Weines. Junge Weine schmecken oft fruchtig und frisch. Mit zunehmendem Alter entwickelt der Rotwein dann komplexere Aromen wie Leder, Tabak, Erde oder getrocknete Früchte. Tannine und Säure integrieren sich besser, wodurch der Wein harmonischer wird.
Schlussendlich hat auch der Alkoholgehalt Einfluss auf den Geschmack eines Weins. Häufig sind alkoholreichere Weine vollmundiger und intensiver. Zu viel Alkohol kann den Wein jedoch unausgewogen scheinen lassen.
Wenn Sie eine Flasche Wein mit Naturkorken kaufen, ist es besonders wichtig, diese liegend zu lagern. Dies soll verhindern, dass der Korken während der Lagerung austrocknet. Ein trockener Korken wird porös und durchlässig, sodass der Wein in der Flasche oxidieren könnte, was ihn ungenießbar macht. Ist die Weinflasche mit einem Synthetik- oder Glaskorken, beziehungsweise einem Schraubverschluss verschlossen, kann sie auch stehend gelagert werden.
Achtung: Schaumwein sollte immer stehend gelagert werden, damit die Kohlensäure im Getränk erhalten bleibt. Naturkorken bleiben bei dieser Weinart auch im Stehen ausreichend feucht – dafür sorgt die aufsteigende Kohlensäure.
Die Temperatur bei der Rotwein-Lagerung sollte zwischen 12 und 16° C liegen. Außerdem müssen Weine möglichst dunkel und bei mindestens 30 Prozent (ideal sind zwischen 50 und 80 Prozent) Luftfeuchtigkeit gelagert werden.
Nach dem Öffnen hält sich Rotwein um einiges länger als Weißwein. Dafür sorgen die enthaltenen Tannine. Wie lange ein geöffneter Wein haltbar ist, hängt auch davon ab, wie viel Inhalt noch in der Flasche ist:
Denn je leerer eine Flasche ist, umso mehr Luft befindet sich darin. Der Kontakt mit der Luft vermindert die Haltbarkeit des Weins.
Im Gastrobereich ist es sinnvoll, zur Lagerung von Wein in einen professionellen Weinkühlschrank zu investieren. Diese Geräte halten im gesamten Innenraum eine konstante Temperatur und helfen dabei, Weine bei optimalen Lagerbedingungen reifen zu lassen.
Wenn es ans Servieren von Rotwein geht, spielen neben der Wahl des richtigen Weins auch die passenden Rotweingläser und Rotweindekanter eine große Rolle.
Im Gegensatz zu Weißweingläsern sind Rotweingläser in der Regel größer, da dieser Wein mehr Luftkontakt benötigt, um seine Aromen zu entfalten. Darüber hinaus gibt es jedoch weitere unterschiedliche Rotweingläser-Formen, die je nach Weinsorte eingesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel spezielle Bordeaux- oder Burgunder-Gläser, die sehr bauchig sind, aber oben enger zulaufen, was die Aromen konzentriert. Beim Servieren sollte ein Rotweinglas generell nur etwa ein Drittel gefüllt werden, damit genügend Raum bleibt, um den Wein zu schwenken und seine Aromen freizusetzen.
Rotwein wird vor dem Servieren häufig in eine Karaffe, einen sogenannten Rotweindekanter, umgefüllt. Dadurch hat der Wein kurz vor dem Trinken bereits Sauerstoffkontakt und kann seine Aromen besser entfalten. Außerdem hilft das Dekantieren dabei, die Tannine im Wein weicher zu machen. Ein weiterer Vorteil: Bei ungefilterten oder älteren Weinen setzt sich am Flaschenboden häufig Sediment ab. Durch vorsichtiges Dekantieren bleibt dieses Sediment in der Flasche zurück.
Junge, kräftige Weine können oft ein bis zwei Stunden vor dem Servieren dekantiert werden, um die Tannine zu mildern und die Aromen zu verstärken. Ältere Weine haben bereits ihre Reife erreicht – bei zu frühem Dekantieren können Aromen verblassen. Deshalb reicht es in diesem Fall häufig, den Wein etwa 30 Minuten vor dem Servieren zu dekantieren.
Arten von Dekantern für Rotwein:
Rotwein ist ein facettenreiches Getränk, das sich durch eine Vielzahl von Aromen und Rebsorten auszeichnet. Ob jung und fruchtig oder gereift und komplex – jede Flasche Rotwein erzählt ihre eigene Geschichte. Durch die richtige Lagerung, das passende Glas und das Dekantieren können Sie das volle Potenzial des Weins ausschöpfen und ein unvergessliches Genusserlebnis schaffen.