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Woher die eigentliche Bedeutung der unterschiedlichen Bindetechniken kommt, ist historisch nicht belegt. Die vermeintliche Tradition besagt jedoch, dass der Ehemann die Frau im Dirndl stets auf ihrer linken Seite begleitet hat. Der Knoten der Dirndl-Schleife war dabei jedoch störend und die Schleife wanderte auf die rechte Seite. Heutzutage hat sich diese Bedeutung in der Trachtenmode fest etabliert und das Geheimnis um den Familienstand der Frau ist schnell gelüftet.
Wie eine Frau die Dirndl-Schleife bindet, verrät viel über ihren Beziehungsstatus. Die Stelle der Schleife ist immer von ihr aus zu sehen, nicht vom Betrachter – durchaus wichtig, damit es beim „Anbandeln“ nicht zu Missverständnissen kommt.
Bindeposition hat zwei Bedeutungen: Bei der Trägerin handelt es sich entweder um eine Kellnerin oder die Dame ist verwitwet. Früher waren es überwiegend die Witwen, die ihre Schleife am Rücken banden. Heute liegt der Fokus vor allem auf den Kellnerinnen, um sie z. B. im Festzelt auf der Wiesn von Gästen unterscheiden zu können. Eine Ausnahme beim Binden der Dirndl-Schleife gibt es jedoch: In der Steiermark und in Oberösterreich wird die Schleife grundsätzlich am Rücken gebunden.
Eine rechts gebundene Schleife bedeutet „vergeben“. Ganz gleich, ob verliebt, verlobt oder verheiratet – ein Flirt mit der Trägerin ist vergebene Liebesmüh. Für Diskussionsstoff sorgt folgende Theorie: Die Dirndl-Schleife rechts zu tragen, ist traditionell gesehen nur verheirateten Frauen erlaubt. Verliebte und Verlobte sollten wie Singles die Dirndl-Schleife links tragen. Bei den Ur-Bayern hält sich diese Bedeutung, unter jungen Leuten wird es lockerer gesehen und auch Frischverliebte binden die Schleife am Dirndl rechts.
Früher war es den Jungfrauen vorbehalten, die Dirndl-Schleife vorne in der Mitte zu binden. Heute sind es die unschlüssigen Damen oder diejenigen, die ein Geheimnis um ihren Beziehungsstatus machen. Hier ist also durchaus Vorsicht geboten!
Ist die Dirndl-Schleife links gebunden, dürfen Männer und Burschen gerne einen Flirtversuch bei der Dame starten. Denn sie ist noch zu haben.
Früher war es den Männern vorbehalten, an der Lederhose ein sogenanntes Charivari zu tragen. Die Ketten galten als Glücksbringer für die Jagd und als Statussymbol wohlhabender Landwirte. Es wurde mit Jagdtrophäen (Tierpfoten, Zähne, Hornscheibe etc.) und verschiedene Anhängern aus dem Familienbesitz geschmückt. Mit diesen Anhängern wurde das Charivari über Generationen hinweg innerhalb der Familie vererbt - gekauft wurde es nicht. Frauen tragen das Charivari entweder am Mieder oder am Vortuch, also der Schürze. Zum Befestigen wird die Schmuckkette an die Schürze gesteckt. Da Charivaris ziemlich schwer sein können, gibt es Charivari-Gürtel, an denen die Kette angebracht werden kann.
Eine schöne Dirndl-Schleife zu binden, ist gar nicht schwer und mit ein wenig Übung schnell gelungen.
Zunächst gehören Schürze und die Bänder glatt gebügelt. So ist auch ein optimaler Sitz garantiert und die Schleife bekommt einen Stand.
Damit die Schürze richtig sitzt, gehört sie in der Taille gebunden, nicht auf der Hüfte. Bei einigen Dirndln sind am Oberteil kleine Knöpfe und an der Schürze Schlaufen angenäht - dies sichert nochmals verbesserten Halt.
Die Schürze wird an der Taille angesetzt und beide Bänder werden entlang der Taille zum Rücken geführt. Die Bänder werden gekreuzt und wieder nach vorne gelegt. Dabei sollten die Bänder möglichst exakt und glatt aufeinandergelegt sein, um einen schönen Rücken zu erzeugen.
Vorne angekommen werden die Bänder an der gewünschten Position verknotet (halber Knoten), sodass das rechte Band unterhalb und das linke oberhalb des waagerechten Bandes liegt.
Mit dem rechten Band nun eine Schlaufe nach unten formen, während der Knoten etwas auf Zug gehalten wird, damit er sich nicht lockert. Die Schlaufe wird mit Daumen oben und Zeigefinger unten mit ein wenig Abstand zum Knoten gehalten.
Legen Sie nun das linke Band oben um den Ansatz der rechten Schlaufe und führen es locker um die rechte Daumenspitze, rechten Zeigefinger und Schlaufe. Jetzt das linke Band von unten zwischen Schlaufe und Ansatz des linken Bandes nach rechts oben ziehen - also dort, wo bisher der rechte Daumen war - dabei nicht das gesamte Band durchziehen, sondern lediglich eine Schlaufe.
Die Schleife kann nun festgezogen werden, indem die Schlaufen gleichzeitig rechts und links auseinander gezogen werden.
Die Größe der Schleife lässt sich reduzieren, indem an den hängenden Bandenden gezogen wird. Wenn die Schleifen größer werden, können Sie die nach vorne zeigenden Schleifenteile auseinander ziehen. Dabei am besten den Knoten etwas festhalten.
Die Schürze sitzt nicht auf dem Oberteil des Dirndls. So knittert das Mieder. Sitzt die Schürze unterhalb der Taillennaht, ist sie zu tief.
Es werden geschlaufte Schürzenbänder verwendet. Das ist ein absolutes Tabu. Die Bänder sollten stattdessen glatt gekreuzt über den Rücken verlaufen und so exakt wie möglich übereinander liegen.
Wird die Schürze hinten gebunden, ist die gebundene Schleife sehr groß oder die Schürzenbänder reichen bis zum Boden. Solche Bänder sollten unbedingt gekürzt werden.
Tipp: Es gibt auch Schürzen mit kurzen Bändern, die für eine Schleife am Rücken gedacht sind.
Eine Dirndl-Schleife ist mit einem Doppelknoten gebunden.
Die Schürze hat Falten. Sie sollte immer frisch gebügelt und nicht zerknittert sein. Das gilt auch für das Schürzenband.
Die Schleife ist unordentlich gebunden. Hier hilft unsere Anleitung für das Binden der Dirndl-Schleife.
Achten Sie beim Bügeln der Dirndlschürze immer auf die Pflegeanleitung in der Schürze, um die richtige Temperatur am Bügeleisen einzustellen. So wird der Stoff nicht überstrapaziert und die Schürze erhält den richtigen Stand. Bestickte Schürzen sollten unter einem Bügeltuch gebügelt werden. So bleibt die Struktur der Bestickung erhalten und verzieht sich nicht. Am besten wird die Schürze von links gebügelt, um Bügelglanzstellen zu vermeiden.